Soll ich in Diamanten investieren?

 Denn schon Marilyn Monroe wusste in den 50er Jahren des vergangenen Jahrhunderts – „Diamonds are a girl’s best friend”. Aber taugen die funkelnden Steine auch als Investment? Kann oder sollte man sogar als Investor in seinem Portfolio auf Gold zu Gunsten von Diamanten verzichten? Bewähren sie sich als Krisenwährung und sicherer Hafen in einer Rezession? Wenn ja, ist mit ihnen auch eine Rendite zu erwirtschaften? Und schließlich: Wie investiert man am besten in Diamanten?

Bevor wir uns an die Frage nach Diamanten als Anlageform wagen, vorab noch einige Fakten zu den Steinen: Die Einteilung eines Diamanten erfolgt nach einem strikten Muster und ist per se recht einfach – die Tücken ergeben sich dann aber im Detail und der Kombination der einzelnen Parameter. Jeder Stein wird nach dem 4C-Prinzip bewertet. Diese vier Cs stehen im Englischen für Carat, Clarity, Cut und Color.

Genau das – die Komplexität der Bewertung – ist auch der große Nachteil von Diamanten gegenüber Gold. Die Expertise, die nötig ist, um einen Stein zu bewerten, macht abhängig von seltenen Spezialisten. Damit verbunden ist die Tatsache, dass der Markt kompliziert zu bewertende Steine tendenziell schwerer akzeptiert. Hinzu kommt, dass sich die erwähnten Experten nicht immer zu 100 Prozent einig über die Qualität eines Steines sind. Im Extremfall kann das bedeuten, dass ein hoch bewerteter Stein teuer eingekauft wird und zum Zeitpunkt des Verkaufs ein anderer Sachverständiger denselben Stein um eine Stufe geringer bewertet.

Hilfe bieten hier die Zertifizierungen von anerkannten Stellen wie GIA, IGI oder HRD. Die anerkannteste und daher von Investoren zu bevorzugende stammt dabei von GIA (Gemological Institute of America). Dieses Institut ist bekannt für seine konstante Bewertungen und gilt somit als eine Art Benchmark. In weiterer Folge bedeutet das auch, dass GIA-zertifizierte Steine immer etwas teurer sind als andere Steine. Spätestens beim Verkauf sollte sich das aber wieder ausgleichen.

Neben den Zertifikaten bietet Diamantbericht eine weitere Hilfe an, speziell wenn es um den Preis eines Steines geht. Die „DB-Preisübersicht“ gilt gemeinhin als die Bibel des Diamantenpreises. Jeder Preis, der verlangt oder bezahlt wird, fußt in irgendeiner Form auf dieser Liste. Das mag zum einen für den potenziellen Investor gut und transparent klingen – immerhin gibt es somit sowas wie einen allgemeinen Marktpreis, in Wahrheit ist diese Liste aber eher ein gut gehütetes Geheimnis, in das der Investor nur mit Hilfe des Juweliers seines Vertrauens Einblick bekommen kann. Auf eigene Faust wird er allerdings - trotz Internet und allerlei Suchhilfen – schwer fündig werden. Wenn Ihre Kunden über ein entsprechendes Investment nachdenken, sollten sie - wie bei allen Rohstoffinvestments - ein paar Grundregeln beachten:

Und das kann Ihnen Ihr Diamantbericht empfehlen:

1. Diamanten sollten nicht mehr als 5 bis 10 Prozent des Portfolios ausmachen, sonst leiden Performance und Liquidität.
1. Risiko splitten – das heißt mehrere Steine unterschiedlicher Qualität und Größe sind besser als ein großer Stein. Auch größere Pique Diamanten sind nicht schlecht.
2. Ein Fachmann, dem Sie vertrauen können, ist bei allen Edelmetallen und -steinen sehr zu empfehlen, bei Diamanten aufgrund der Komplexität der Kategorisierung allerdings umso mehr.
3. Die Steine müssen für den Werterhalt nicht weggesperrt und gehortet, sondern können auch getragen werden ohne an Wert zu verlieren.
Also ein Vorteil gegenüber Gold: so ein Goldbarren um den Hals getragen macht nämlich nicht viel her.