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Mehr Falschgeld im Umlauf

Diese Entwicklung stellt eine ernsthafte Bedrohung für Privatpersonen, Geschäfte und die Wirtschaft insgesamt dar. Es ist von entscheidender Bedeutung, sich der Risiken bewusst zu werden und zu wissen, wie man echte Banknoten von Fälschungen unterscheiden kann, um sich vor finanziellen Verlusten zu schützen.

Die Gründe für den Anstieg des Falschgelds sind vielfältig. Technologische Fortschritte machen es Fälschern leichter, qualitativ hochwertigere Blüten herzustellen, während gleichzeitig die Anonymität des Internets den Vertrieb erschwert. Kriminelle Netzwerke nutzen diese Möglichkeiten, um in großem Stil Falschgeld in den Umlauf zu bringen, oft gezielt in Bereichen mit hohem Bargeldverkehr wie dem Einzelhandel, der Gastronomie oder auf Märkten. Der 50-Euro-Schein ist aufgrund seines mittleren Wertes und seiner weiten Verbreitung besonders attraktiv für Fälscher, da er oft als Wechselgeld verwendet wird und in der Hektik des Alltags weniger kritisch geprüft wird, als beispielsweise ein 200-Euro-Schein.

Die Folgen des Falschgelds sind gravierend. Für den Einzug bedeutet der Erhalt einer gefälschten Banknote einen unmittelbaren finanziellen Verlust, da sie nicht als Zahlungsmittel akzeptiert wird und auch nicht von Banken ersetzt wird. Geschäftsinhaber stehen vor der Herausforderung, ihre Mitarbeiter zu schulen und entsprechende Prüfmethoden zu implementieren, um nicht Opfer von Betrügern zu werden. Dies führt zu zusätzlichen Kosten und Zeitaufwand. Auf makroökonomischer Ebene untergräbt Falschgeld das Vertrauen in die Währung und kann im schlimmsten Fall sogar inflationäre Tendenzen verstärken.

Angesichts dieser wachsenden Bedrohung ist es unerlässlich, dass jeder Einzelne die grundlegenden Sicherheitsmerkmale von Euro-Banknoten kennt und anwendet. Die Europäische Zentralbank (EZB) hat die Geldscheine mit einer Reihe von Merkmalen ausgestattet, die eine schnelle und einfache Prüfung ermöglichen. Die bewährte Methode „Fühlen, Sehen, Kippen“ ist dabei der Schlüssel zur Erkennung von Falschgeld:

1. Fühlen:

  • Papier: Echte Euro-Banknoten bestehen aus einem speziellen Baumwollpapier, das sich griffig und fest anfühlt. Es ist weder glatt noch wachsartig. Fälschungen bestehen oft aus normalem Papier, das sich dünner, weicher oder sogar zu glatt anfühlt.

  • Relief: Bestimmte Bereiche auf dem Geldschein, wie die Hauptmotive, die Schriftzüge oder der Wert, sind im Reliefdruck ausgeführt. Wenn Sie mit dem Finger darüber streichen, sollten Sie einen spürbaren Farbauftrag wahrnehmen können. Bei Fälschungen fehlt dieses Relief oft oder ist nur schwach ausgeprägt.

2. Sehen:

  • Wasserzeichen: Halten Sie den Geldschein gegen das Licht. Sie sollten ein Wasserzeichen mit dem Porträt der Europa, dem Wert des Scheins und dem Architekturmotiv erkennen können. Das Wasserzeichen ist nicht gedruckt, sondern entsteht durch unterschiedliche Papierstärken und ist klar und scharf gestochen. Bei Fälschungen ist das Wasserzeichen oft blass, unscharf oder gar nicht vorhanden.

  • Sicherheitsfaden: Gleich gegen das Licht gehalten, wird ein dunkler Sicherheitsfaden sichtbar, auf dem der Wert des Scheins und das Euro-Symbol (oder das Wort „EURO“) zu sehen sind. Bei Fälschungen kann der Faden unterbrochen sein, fehlen oder nur aufgedruckt sein.

  • Durchsichtsregister (Passer-Register): Auf der Vorder- und Rückseite des Scheins befinden sich Teile eines Motivs (zB der Wertzahl). Wenn Sie den Schein gegen das Licht halten, sollten Sie diese Teile exakt zu einem vollständigen Motiv ergänzen. Bei Fälschungen passen die Teile oft nicht genau zusammen.

3. Kippen:

  • Hologramm (Folienstreifen/Folienfleck): Kippen Sie den Schein. Auf der Vorderseite des 50-Euro-Scheins (und anderer hoher Nennwerte) befindet sich ein Hologramm-Streifen (bei 5- bis 20-Euro-Scheinen ein Folienfleck). Beim Kippen des Scheins sollte sich auf dem Hologramm verschiedene Motive (zB das Porträt der Europa, das Euro-Symbol, der Wert des Scheins) bewegen und in ihrer Farbe ändern. Bei Fälschungen ist das Hologramm oft statisch, unscharf oder zeigt keine Farbveränderungen.

  • Smaragd-Zahl: Die glänzende Smaragd-Zahl auf der Vorderseite des Scheins ändert ihre Farbe von Smaragdgrün zu Tiefblau, wenn der Schein gekippt wird. Zusätzlich bewegt sich ein Lichtbalken auf und ab. Bei Fälschungen fehlt dieser Effekt oft oder ist nur schlecht nachgeahmt.

  • Glanzstreifen (nur bei 5-, 10- und 20-Euro-Scheinen): Bei diesen Scheinen erscheint auf der Rückseite beim Kippen ein goldener Streifen, auf dem der Wert des Scheins und das Euro-Symbol sichtbar werden.

Neben diesen grundlegenden Prüfmerkmalen verfügen die Banknoten noch über weitere Sicherheitsmerkmale, die nur mit technischen Hilfsmitteln wie UV-Licht (unsichtbare, UV-reaktive Elemente) oder einer Lupe (Mikroschrift) erkennbar sind. Für den täglichen Gebrauch ist jedoch die „Fühlen, Sehen, Kippen“-Methode in den meisten Fällen ausreichend.

Im Falle des Verdachts auf Falschgeld ist es wichtig, unbedingt zu handeln. Versuchen Sie nicht, die Banknote weiterzugeben. Bewahren Sie sie stattdessen sicher auf und informieren Sie umgehend die Polizei. Merken Sie sich, wenn möglich, Details zur Person, die Ihnen die Banknote hat, und zum Ort des Vorfalls gegeben. Die Weitergabe von Falschgeld, auch wenn man es unwissentlich tut, kann strafrechtliche Konsequenzen haben.

Die Zunahme des Falschgeldes, insbesondere des 50-Euro-Scheins, ist ein ernstzunehmendes Problem, das die Wachsamkeit und das Wissen der Bevölkerung erfordert. Durch die konsequente einfache Anwendung der Prüfmethoden kann jeder dazu beitragen, die Ausbreitung von Falschgeld einzudämmen und sich selbst vor erheblichen Schäden zu schützen. Es ist eine gemeinsame Aufgabe von Bürgern, Handel und Behörden, die Integrität unserer Währung zu wahren und Kriminellen das Handwerk zu legen.

Und wie schützen Sie sich gegen das Falschgeld?