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Click & meet: Besser als nichts

Diamantbericht...Als Zwischenlösung sieht Ulrike Betzler-Hüttemeister, Juwelier Betzler/58762 Altena die neuen Regelungen für den Einzelhandel an. „Aber“, so sagt die Geschäftsfrau, „es ist doch besser als nichts.“ Bis zu drei Kunden können nach einer Terminvereinbarung gleichzeitig in die Geschäftsräume eingelassen werden. „Die Kunden rufen an, und wir fragen sie nach ihrem Wunschtermin.“ So regelt sie das Geschäft derzeit. Damit ist zumindest der Verkauf an der Tür nach dem „Click&Collect“-Prinzip überwunden.
Dass es gerade beim Juwelier erhöhten Beratungsbedarf geben kann, zum Beispiel beim Kauf von Eheringen, hat die Kollegin mit einkalkuliert. „Das können wir ganz gut regeln und steuern“, sagt sie. Für solche längeren Termine gebe es auch einen separaten Beratungsraum.
„Geordnet und gesteuert“: Das sind zwei Schlüsselbegriffe. Sie sieht es „sehr kritisch“, dass sie nach wie vor gehalten ist, die Kontaktdaten von Kunden zu notieren. Dafür gebe es keine Grundlage, sagt sie. Es habe sich doch gezeigt, dass der kleine Einzelhandel keine Quelle von Neuinfektionen ist. „Wir hatten brav geschlossen.“ In jedem Supermarkt gebe es weitaus größere Kundenströme – ohne dass Kontaktdaten erhoben werden.
Für Christian Adolph(55), Juwelier Bott/Fulda ist das ein gutes Zeichen. Er sagte im Gespräch mit HIT RADIO FFH, dass das lange einer Forderung vieler Einzelhändler gewesen sei. Er freue sich, dass er endlich wieder Kunden im Laden haben dürfe. Er und sein Team hätten den Kunden bis jetzt zwar auch schon Video-Beratungen und das Abholen von Waren angeboten - aber es sei einfach viel besser, wenn die Kunden den Schmuck im Laden angucken und anprobieren dürften, so Adolph. Er empfindet das Angebot von "Click and Meet" jetzt als wichtigen ersten Schritt.
Ulrike und Michael Grimm, Juwelier Grimm/57076 Siegen sieht in „click and meet“ keine wirkliche Wirtschaftlichkeit. „Dafür ist der Aufwand viel zu hoch.“ Allerdings: „Es ist trotz allem besser als nichts“, so Ulrike Grimm, die sich freut, ihre Kunden endlich wieder beraten zu dürfen – und zwar im Warmen. Die Prognosen für den Erfolg des Lockerungskonzepts im weiteren Verlauf bleiben dennoch zurückhaltender Natur. Auch, wenn erste Termine, vor allem für Trauringanproben, bereits im Kalender stehen. Man muss erstmal schauen, wie das anläuft.“ Die Menschen, glaubt Michael Grimm, seien durch die ganzen Regelungen rund um Richtwert und Inzidenz verunsichert: „Was darf ich jetzt und was nicht?“