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Nürnberger Juwelier geschlossen

Diamantbericht...Nürnbergs Altstadt hat ein Traditionsgeschäft weniger. "Nach über 125 Jahren voller besonderer Begegnungen, glänzender Momente und gelebter Handwerkskunst sagen wir nun leise auf Wiedersehen."
Der 1898 gegründete Juwelier Paul/90403 Nürnberg machte unlängst seine Pforten dauerhaft dicht. "Am 26. April 2025 haben wir unsere Türen zum letzten Mal geöffnet", berichtet der geschichtsträchtige Betrieb auf seiner Webseite. "Was bleibt, ist tiefe Dankbarkeit - für Ihre Treue, Ihr Vertrauen und all die Geschichten, die wir mit Ihnen teilen durften: von kleinen Geschenken bis zu großen Lebensereignissen", halten die Verantwortlichen an ihre Kundschaft gewandt fest.
Das fränkische Uhrmacher- und Schmuckunternehmen blickt auf eine über 125-jährige Familientradition zurück. Wie aus der Chronik auf der Internetseite des Juweliers Paul hervorgeht, liegen die Wurzeln der Firma im Jahr 1898, als Karl Paul in Kronstadt eine eigene Uhrmacherei gründete. Seine Leidenschaft gab er schließlich seinem Sohn Oskar Paul weiter, der das Geschäft mit einer Spezialisierung auf besonders flache Taschenuhren fortführte.
Im Jahr 1951 wagte Gerhard Paul den Schritt nach Nürnberg und eröffnete dort das erste Geschäft der Familie. Die Expansion setzte sich fort: 1969 wurde in der Nürnberger Innenstadt die Filiale "Schmuckkästchen" eröffnet. Noch im selben Jahr übernahmen Gisela und Reinhard Paul in vierter Generation die Verantwortung für beide Geschäfte und führten die Tradition mit eigenen Ideen weiter.
1985 kam es dann zur Eröffnung des langjährigen Juwelierstandorts in der Kaiserstraße 42. 2014 trat mit Carola Paul die nächste Generation an die Spitze des Familienunternehmens. Zwei Jahre später wurden die Geschäftsräume in der Nürnberger Innenstand umfassend umgebaut und modernisiert - ehe vor wenigen Wochen der Abschied erfolgte.
Das Juwelier-Paul-Inventar wird gegenwärtig im Rahmen einer Onlineauktion versteigert. Auf der Plattform restlos.com werden zahlreiche Gegenstände aus dem Fundus des Traditionsbetriebs angeboten.
In der Auktionsübersicht werden unter anderem Segmente der Ladeneinrichtung und diverses Juwelierzubehör aufgelistet. Unter den 157 Einzelposten finden sich etwa Verkaufstische, Regalsysteme, Rollcontainer, IT-Technik und Mikroskope. Auch ein Deko-Panther aus Holz lässt sich erstehen. Die Versteigerung endet am Mittwoch (11. Juni 2025).
"Nach über 125 Jahren voller besonderer Begegnungen, glänzender Momente und gelebter Handwerkskunst sagen wir nun leise auf Wiedersehen", hält das Juwelier-Paul-Team auf seiner Firmenwebseite fest. Der Abschied erfolge "mit einem herzlichen Dank an alle, die Teil unserer langen Reise waren", erklären die Verantwortlichen des Nürnberger Traditionsgeschäfts.