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Eine goldene Ära geht zu Ende

Diamantbericht...Hans und Roland Senn schließen ihr Schmuckgeschäft Senn Goldschmiede/CH-9400 Rorschach nach vier Jahrzehnten. Die Brüder gehen in Rente. Seit 40 Jahren betreiben Hans und Roland Senn ihr Schmuckgeschäft in Rorschach. Nun wollen die Brüder den Laden schließen und in den Ruhestand gehen. Wann genau das sein wird, weiß Hans Senn aber noch nicht: «Der Mietvertrag läuft bis Ende März 2020. Vielleicht machen wir auch schon früher zu.»

Die Goldschmiede haben diese Woche einen Totalausverkauf wegen Geschäftsaufgabe gestartet. Das endgültige Schließungsdatum hänge daher auch vom Erfolg des Ausverkaufs ab. Die Leute reagieren verschieden auf ihre Entscheidung, sagt Hans Senn.

«Einige sind enttäuscht darüber, dass wir aufhören und gehen. Andere hingegen begreifen, warum wir es machen.» Freude am Handwerk hätten sie zwar noch, aber das Geschäft floriere nicht mehr wie früher. «Die Jungen gehen heutzutage zum Einkaufen weniger oft in die Läden, sie bestellen eher im Internet. Und die ältere Generation gönnt sich nicht mehr so häufig neuen Schmuck», so Hans Senn.

Die Rorschacher absolvierten beide eine Lehre als Goldschmied und arbeiteten anschließend eine Zeit lang im Ausland: Hans Senn in Kanada und der fünf Jahre jüngere Bruder in Südafrika. Nach ihrer Rückkehr werkten sie anfangs zu Hause in einem kleinen Keller und führten vor allem Serviceaufträge für andere Unternehmen aus. Sie sparten das Verdiente und ergriffen schließlich die Möglichkeit, ein eigenes Geschäft zu eröffnen.

Da sie zu Beginn Angestellte hatten, arbeiteten sowohl Hans als auch Roland Senn hauptsächlich an der Herstellung der Schmuckstücke. Der 70-jährige Hans Senn erklärt: «Wir haben wenig zugekauft und erstellten viele Einzelstücke nach Kundenwunsch – das war unsere Spezialität»

Später, als sie nur noch zu zweit waren, teilten sie sich die Arbeiten auf. Der ältere Bruder kümmert sich seither um die administrativen Arbeiten. «Die Zusammenarbeit zwischen uns hat immer gut funktioniert. Klar, kam es manchmal auch zu Reibereien, aber das ist einfach so, sobald zwei Meinungen aufeinanderprallen», sagt Hans Senn.

Wer nach den Goldschmieden in die Räumlichkeiten an der Signalstrasse zieht, steht laut Hans Senn noch nicht fest. Da beide keine Kinder haben, wird niemand das Schmuckgeschäft übernehmen. Auch sei noch offen, wie die Brüder ihren Alltag künftig als Rentner gestalten werden. Eins steht aber fest: «Sicher nicht mit Arbeiten», sagt der 70-Jährige und lacht.