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Änderungen für Sightholder

Diamantbericht... De Beers plant, die Sightholder in drei Kategorien zu unterteilen und jeder Gruppe im Rahmen von Änderungen des Verkaufssystems eine individuellere Auswahl an Rohdiamanten anzubieten. Die Kunden sollen spezifische Lieferverträge unterzeichnen, die auf die "breiten Bedürfnisse" jedes Geschäftsmodells zugeschnitten sind, teilte ein Sprecher von De Beers am 27. Februar 2020 mit. Die Vereinbarung wird im Januar 2021 in Kraft treten, nachdem der derzeitige Sightholder-Vertrag im Dezember 2020 ausläuft. Die Bewerbungen beginnen diese Woche und geben den Unternehmen vier Wochen Zeit, um den Prozess abzuschließen. Der Vertrag werde die Stärken jeder Sightholder Firma unterstützen, erklärte De Beers. Die Händler werden ein "regelmäßiges und beständiges Sortiment" erhalten. Dabei ist der Vertrag auf Unternehmen zugeschnitten, die Schmuck  verkaufen und auch Schleifarbeiten durchführen. Begünstigungsverträge - für Sightholder, die sich verpflichten, bestimmte Waren in dem Land zu schleifen, in dem sie abgebaut wurden - bleiben bestehen. "Es ist unser Bestreben, Lieferungen und Dienstleistungen anzubieten, die dazu beitragen können, die einzigartigen Stärken der Diamanten-Unternehmen besser zu unterstützen, und wir glauben, dass dieser Ansatz der optimale Weg ist, dies zu erreichen", so ein Unternehmenssprecher. De Beers erwägt seit langem Änderungen an seinem Sightholder-System inmitten schwieriger Bedingungen im Abbau- und Handelssektor, wie zum Beispiel einer knappen Liquidität und einem Ungleichgewicht der Lagerbestände.

Auch seine Angebotsregeln sind auf Kritik gestoßen. Denn nach diesem System bestimmt De Beers das Rohdiamant-Angebot der Kunden hauptsächlich anhand ihrer Einkaufsstatistik - eine umstrittene Politik, weil sie Sightholder dazu zwingen kann, unrentable Bestände zu übernehmen, um sich den zukünftigen Zugang zu den Rohdiamanten zu sichern. Es bietet die Diamanten in vorher vereinbarten Boxen an, die die Kunden entweder mitnehmen oder liegen lassen, wobei der Inhalt nur begrenzt angepasst werden kann. Das zwingt die Sightholder dazu, Rohdiamanten zu kaufen, die sie nicht wollen, nur damit sie die Benötigten bekommen. Die derzeitige Methode ist angesichts eines Einbruchs der Nachfrage besonders kritisch geprüft worden.

Im Juli 2019 forderte die niederländische Bank ABN Amro ihre Kunden auf, keine unrentablen Rohdiamanten mehr zu kaufen Die Einnahmen von De Beers fielen um 24% auf 4,61 Milliarden Dollar (4,14 Milliarden €) im Jahr 2019, während der zugrunde liegende Gewinn um 87% auf 45 Millionen Dollar (40,5 Millionen €) zurückging, da die Sightholder nicht mehr bereit waren, mehr Rohdiamanten zu kaufen. Die Situation zwang De Beers beispiellose Zugeständnisse zuzulassen, um den Markt nicht mit Waren zu überschwemmen. Die "Notwendigkeit, dass wir uns an die sich verändernde Welt anpassen", sei seit einiger Zeit Gegenstand von Gesprächen zwischen De Beers und den Sightholdern. "Dieser neue Ansatz für Sightholder-Verträge ist ein Weg, den wir beschreiten", fügte der Sprecher hinzu.