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Mehr Wohnzimmerflair

Diamantbericht...Derzeit läuft der Ausverkauf beim Juwelier Zeitgeist/28844 Weyhe. Das hat einen positiven Hintergrund: Das seit 16 Jahren am Marktplatz ansässige Geschäft stellt sich neu auf. 

Zeitgeist. Der Geschäftsname gibt es eigentlich schon vor. „Wir wollen dem Namen auch Rechnung tragen“, sagt Frank Rother, Inhaber des Juweliergeschäftes am Kirchweyher Marktplatz. Die Zeit stand in 16 Jahren am Standort nie still. Doch nun wagen Rother und sein Team einen kompletten Neustart. „Wir haben lange überlegt, wie wir uns in den nächsten Jahren aufstellen wollen“, erklärt Rother die Hintergründe. Für die Umsetzung der Pläne muss das derzeitige Sortiment weichen. Daher ist bei Zeitgeist seit vergangener Woche Ausverkauf. 

Schon einigen Kunden habe er die Frage beantworten müssen, warum er das Geschäft neu gestalten möchte. Die Ausstattung ist immerhin vollkommen zeitgemäß. Doch Rother ist eben der Meinung: „Man sollte immer etwas verändern, solange es noch gut ist.“ Einkaufen als Erlebnis werde immer wichtiger, zumal es das Alleinstellungsmerkmal des Einzelhandels gegenüber dem Internet ist. Zeitgeist will seinen Kunden etwas Besonderes bieten, wie Rother es ausdrückt. Zum einen in Form von Gemütlichkeit und hoher Aufenthaltsqualität. „Wir wollen gerne ein Wohnzimmer haben“, sagt Rother. Dafür sollen neue Deckenlampen und Sitzmöglichkeiten sorgen. Der Tresen erscheint später in neuem Gewand mit Lederverkleidung. Statt auf Vitrinen von Schmuckmarken setzt Zeitgeist künftig auf eigenes Mobiliar. „Wir möchten einen schönen, eigenen Auftritt haben“, sagt Rother. Der Bereich für die Trauringe wird größer und räumlich etwas getrennt. Auch das Schaufenster wird sich verändern, wie der Geschäftsführer ankündigt. Für das gewünschte Wohnzimmer-Flair hat Rother eine Firma beauftragt, die in dem Bereich seinen Angaben nach eine echte Größe ist. Relativ kurzfristig habe man sich auf den Zeitraum geeinigt. Die Planungen sollen in dieser Woche abgeschlossen werden, sagt Rother.

Hintergrund für die Trendwende war auch ein Trend, den das achtköpfige Team in den vergangenen zwei, drei Jahren beobachtet hat: „Kunden haben einen starken Hang zu Individualismus“, schildert Rother. Während zuvor vielmehr die Marke als das Schmuckstück eine Rolle spielte, seien die Anforderungen heute andere. Es werde vielfach nicht nach einem Schmuckstück „von“, sondern wieder mehr „für“ gekauft, wie Rother es an einem praktischen Beispiel erläutert. Hinzu komme, dass die großen Marken auch in Online-Shops ihre Waren verkaufen – oft dann eben mit radikalen Preisänderungen, die manchmal auch die Freude an einem frisch erstandenen Schmuckstück nehmen. 

Viele der bisherigen Marken wird Rother nach dem Neustart nicht mehr führen. Häufig war er zuletzt auf Messen unterwegs, um Kontakte zu sechs neuen Herstellern zu knüpfen. „Kleine Goldschmieden mit kleineren Kollektionen“, wie Rother beschreibt. Kunden sollen das bei Zeitgeist finden, was es nicht im Internet gibt. Der Ausverkauf läuft erst einmal so weiter. Danach folgt der Umbau, in dessen Zuge das Geschäft für einige Tage schließen wird. Während alles raus muss, kommt auch noch immer wieder neue Ware nach. Der Zeitgeist-Geschäftsführer hatte sie schon bestellt, bevor klar war, dass es eine Neuaufstellung geben wird. 

Nach wie vor können Kunden alles sehen und anfassen, was es in den Regalen gibt. Nichts soll in Schubladen verschwinden, betont Rother. Schon jetzt beobachtet er bei seinen neuen Geschäftspartnern: „Bei kleineren Firmen wird es wieder partnerschaftlicher und persönlicher.“ Den Schritt in die Zukunft trägt das ganze Team mit, das zum Großteil mehr als zehn Jahre bei Zeitgeist arbeitet. Bei der Inneneinrichtung hätten alle zusammen überlegt, ob Möbelstücke nicht nur schick, sondern auch praxistauglich sind. „Es ist für uns eine spannende Sache“, zeigt sich Rother voller Vorfreude auf das neue Kapitel.